Die Ausbildung im Handwerk steht bei Schulabgängern hoch im Kurs. Zum Start des Lehrjahres stieg die Zahl der Ausbildungsverträge um satte 7,3 Prozent.Erfreuliches Plus bei den Ausbildungszahlen
Handwerksunternehmer stellen sich dem Fachkräftemangel
3.827 junge Menschen starten am 1. September 2017 ihre berufliche Karriere in einem Handwerksbetrieb aus der Region Stuttgart. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge hat damit im Vergleich zum Vorjahr um satte 7,3 Prozent zugelegt. "Diese Entwicklung signalisiert, dass sich Handwerksunternehmer dem Fachkräftemangel stellen", kommentiert unser Hauptgeschäftsführer Thomas Hoefling die derzeitige Situation. Außerdem zeige sie, dass die Maßnahmen zurBerufsorientierung der Handwerksorganisationen fruchten.
Neben den zahlreichen Ausbildungsmessen habe sich die Infotour an Schulen und die NachwuchswerbeplattformazubiTV.de bewährt. Damit werde den Schülern die gesamte Bandbreite derAusbildungsberufe vor Ort im Klassenzimmer oder am Smartphone aufgezeigt. Auch dieImagekampagne des Deutschen Handwerks und dasLehrstellenradar kämen bei Schulabgängern an. Die positive Situation könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wieder zahlreiche Ausbildungplätze unbesetzt bleiben: In derLehrstellenbörse der Handwerkskammer sind aktuell noch 700 freie Stellen gemeldet.
Mehr Abiturienten und Geflüchtete, aber weniger Frauen
Erfreulich sei auch die steigende Zahl an Berufseinsteigern mit Abitur. Der Wert hat sich von 15,7 Prozent im Vorjahr auf 17,2 Prozent gesteigert. "Die Entwicklung zeigt, dass sich Abiturienten im Handwerk gut aufgehoben fühlen. Sie schätzen die qualifizierte und praxisorientierte Ausbildung höher ein als ein teils langatmiges Studium und ungewisse Berufsaussichten", erklärt der Kammerchef.
Den Rückgang der weiblichen Azubis von 28,2 Prozent auf 26,8 Prozent bedauert Thomas Hoefling. Deren Potenziale seien noch nicht ausgeschöpft. "Eine geschlechterneutrale Berufsorientierung sollte an allen Schulen selbstverständlich sein und Mädchen Mut machen, den Schritt ins Handwerk zu wagen."
Den Sprung in eine Ausbildung schaffen hingegen immer mehr Geflüchtete. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien (36), gefolgt von Afghanistan (32), Gambia (22) und Eritrea (13). "Unsere Betriebe sind bereit, interessierte Bewerber zu unterstützen und den beruflichen und damit auch sozialen Einstieg in die Gesellschaft zu ermöglichen", freut sich Hoefling. Viele Betriebe seien außerdem bereit, mit Zusatzunterricht die sprachlichen und handwerklichen Fertigkeiten auszubauen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unsererPressenachricht 034/2017 vom 1. September 2017.
Die beliebtesten Ausbildungsberufe im Jahr 2017
Wie in den Vorjahren waren in der Region Stuttgart die unangefochtenen Spitzenreiter auf der Beliebtheitsskala der Handwerksberufe diese:
Kraftfahrzeugmechatroniker/-in
Anlagenmechaniker/-in für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik
Elektroniker/-in
Friseur/-in
Maler/-in und Lackierer/-in