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BerufsorientierungKarriere im Handwerk: Heute Azubi, morgen Chef

Mit einer Ausbildung in einem der 130 Handwerksberufe stehen jungen Menschen alle Karrierewege offen. Ob eher praktisch oder theoretisch stark, technisch begabt oder künstlerisch veranlagt oder alles zusammen: Das Handwerk bietet für jeden Schulabschluss und jedes Talent den richtigen Beruf und die passende Perspektive.





Erstklassige Aufstiegsmöglichkeiten

Eine Ausbildung ist der schnellste Start ins Berufsleben und für jeden Schulabschluss eine gute Option. Die vielfältigen Ausbildungs- und Karriereperspektiven im Handwerk fasst diese Broschüre zusammen:

Nicht-Abiturienten können es durch Aufstiegsfortbildungen schnell zu einem Gehalt bringen, das sich vor dem eines Akademikers nicht unterscheidet. Sie können ebenso schnell zur Führungskraft aufsteigen wie Abiturienten oder Studienaussteiger, die im Handwerk den Karriereturbo zünden möchten. Und Jugendlichen ohne Schulabschluss oder mit erschwerten Startbedingungen wird durch Unterstützungsmöglichkeiten der Einstieg in eine Ausbildung erleichtert.

Daneben gibt es viele weitere Pluspunkte: Schon während der Ausbildung können Azubis sich weiter qualifizieren und ihren Lebenslauf aufwerten. Die Ausbildungsdauer kann in bestimmten Fällen verkürzt werden. Und auch Auslandsaufenthalte sind während der Ausbildung möglich. 

Nachfolgend informieren wir in drei Abschnitten über die Karriereperspektiven im Handwerk:

  1. Duale Ausbildung im Handwerk
  2. Perspektiven nach der Ausbildung
  3. Studieren im und mit dem Handwerk




1. Duale Ausbildung im Handwerk

Die duale Berufsausbildung bildet den Grundstein für jeden Karriereweg im Handwerk und findet an zwei Orten statt: im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Sie vereint damit Theorie und Praxis auf ideale Weise.

  1. Azubis arbeiten von Tag 1 aktiv im Ausbildungsbetrieb mit und entwickeln ihre handwerklichen Fähigkeiten kontinuierlich weiter.
  2. Parallel dazu vermittelt die Berufsschule das wichtige theoretische Wissen.
  3. Die Kurse der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) gewährleisten wiederum, dass Azubis unabhängig von ihrem Ausbildungsbetrieb alle praktischen Fertigkeiten erlernen, die für ihren Beruf wichtig sind.

Jugendliche, die sowohl in ihrem Hauptschul-Abschlusszeugnis, in ihrem Zeugnis der Berufsschule sowie in der Gesellenprüfung am Ende der dualen Ausbildung eine Durchschnittsnote von 2,5 oder besser erreichen, wird der mittlere Bildungsabschluss anerkannt.

Dieser Abschluss ist gleichwertig mit dem Realschulabschluss.

Durch die Belegung von Zusatzkursen während der Berufsschule bzw. beim Besuch eines dualen Berufskollegs besteht die Möglichkeit, zusammen mit dem Ausbildungsabschluss die Fachhochschulreife zu erwerben. Sie gilt als Zulassungsvoraussetzung für Fachhochschulen.

Weitere Informationen liefert das Online-Portal „gut-ausgebildet.de“:

Ausbildung und Fachhochschulreife
Ob als Friseur in Schweden, als Tischlerin in Portugal oder als Konditor in Italien: Auch während oder nach der Ausbildung können junge Menschen ihren Horizont erweitern und Auslandserfahrung schnuppern.

Angefangen bei der traditionellen Walz bis hin zu Auslandsprogrammen wie Erasmus+ oder Go.for.europe: Wer schon in jungen Jahren internationale Berufserfahrung sammelt, ist für die Zukunft bestens gerüstet!

Wie lange die duale Ausbildung dauert, regelt die jeweilige Ausbildungsverordnung des Berufs. Die reguläre Ausbildungsdauer variiert je nach Beruf zwischen zwei und dreieinhalb Jahren.

Wer berufliche Vorkenntnisse mitbringt, eine schulische Vorbildung hat oder überdurchschnittliche Leistungen erbringt, kann seine Ausbildung verkürzen. Theoretisch können auch mehrere Gründe zur Verkürzung der Ausbildungszeit kombiniert werden. Es gibt allerdings eine Mindestausbildungszeit, die nicht unterschritten werden darf.

Weitere Informationen liefert das Online-Portal „ausbildung.de“:

Ausbildung verkürzen: Das sind die Voraussetzungen

Für Azubis mit Abitur und Fachhochschulreife wird die Zusatzqualifikation „Managementassistent/-in im Handwerk“ in vielen Berufen parallel zum Berufsschulunterricht angeboten. Neben Fremdsprachen-Unterricht mit beruflichem Bezug machen sich die Auszubildenden darin früh mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und gängigen PC-Anwendungen vertraut. Am Ende der Zusatzausbildung winken drei Qualifikationen:

  • der Berufsabschluss
  • der Abschluss als Management-Assistent/in und
  • ein europaweit anerkanntes Sprachzertifikat.

Der MIH-Abschluss wird zudem als Teil III der Meisterprüfung anerkannt. Für Abiturienten, die die Meisterprüfung anstreben, ergibt sich dadurch ein zeitlicher und finanzieller Vorteil.

Der MIH-Abschluss ist außerdem Zugangsvoraussetzung zur Weiterbildung „Betriebswirt des Handwerks“.

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2. Perspektiven nach der Ausbildung

Mit dem Gesellenbrief in der Tasche bieten sich jungen Handwerkerinnen und Handwerkern zahlreiche Möglichkeiten, nach Abschluss der Ausbildung direkt den nächsten Schritt auf der Karriereleiter zu gehen:

Wer nach seiner Gesellenprüfung mehr Verantwortung übernehmen möchte, sollte über eine Techniker-Aufstiegsfortbildung nachdenken.

Technikerinnen und Techniker eignen sich nicht nur umfassendes fachspezifisches Wissen, sondern auch weitere theoretische Grundlagen an.

Die Meisterqualifikation ist besonders für Handwerkerinnen und Handwerker empfehlenswert, die sich selbständig machen und selbst junge Menschen ausbilden möchten. Sie kann in Vollzeit (Dauer ca. ein Jahr) oder in Teilzeit (Dauer ca. zwei Jahre) erworben werden.

Seminare und Kurse bereiten auf die Meisterprüfung vor. Wer eine fachfremde Meisterausbildung machen möchte, braucht zuvor drei Jahre Berufserfahrung.

Weitere Informationen

Die Fortbildung zum Betriebswirt im Handwerk baut auf den Inhalten der Meisterprüfung auf und erweitert gezielt das Wissen, das für eine erfolgreiche Betriebsführung erforderlich ist. Zu den Schwerpunkten zählen Themen wie Personalmanagement, Kalkulation und Marketing. 

Weitere Informationen

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3. Studieren im und mit dem Handwerk

Handwerkliche Studiengänge verbinden die Vorteile einer betrieblichen Ausbildung im Betrieb mit denen des akademischen Studiums. Das zahlt sich aus: Die Job- und Karrierechancen von Studierenden aus dem Handwerk sind hervorragend. 

Studieren im Handwerk ist mit einem dualen Studiengang kein Problem. „Dual“ bedeutet in diesem Fall, dass Studium und Ausbildung gleichzeitig bzw. abwechselnd stattfinden. Absolventinnen und Absolventen dieser Studiengänge sind auf dem Arbeitsmarkt besonders begehrt, da sie bereits viel Praxiserfahrung mitbringen.

Der Bachelor-Abschluss, den man in einem dualen Studiengang erwerben kann, ist eine ausgezeichnete Grundlage für eine erfolgreiche Karriere im Handwerk. Dieser Wegweiser informiert ausführlich über das Modell:

Wegweiser Duales Studium



Dualer Studiengang „BWL-Handwerk“

In enger Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen aus dem Handwerk bietet die DHBW Stuttgart ihren Studierenden ein abwechslungsreiches und zukunftsorientiertes Studium in Theorie und Praxis. Absolventen dieses Programms schließen mit einem Bachelor of Arts ab. Informationen zu diesem beliebten Studiengang sind auf der Website der Hochschule zu finden:

DHBW: Studiengang BWL-Handwerk



Duales Studium im Bereich Ingenieurwesen

Wer sich für ein Studium in einem technischen Beruf interessiert, hat die Auswahl aus vielen verschiedenen Möglichkeiten: vom Bauingenieurwesen und Elektrotechnik über Holztechnik bis hin zur Mechatronik. Die SOKA Bau bietet eine Übersicht:

 SOKA Bau: Studiengänge der Bauwirtschaft

Das Triale Studium Handwerksmanagement (B.A.) führt zu insgesamt drei Abschlüssen: Neben einer Ausbildung im Handwerksbetrieb wird auch die Meisterprüfung abgelegt und ein betriebswirtschaftliches Bachelorstudium abgeschlossen. Was auf herkömmlichem Wege bzw. nacheinander bis zu neun Jahre in Anspruch nehmen würde, klappt mit dem Trialen Studium bereits in viereinhalb bis fünf Jahren.

Das Triale Studium Handwerksmanagement wird von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern Köln, Oberfranken, Düsseldorf, Hannover und Schwerin sowie von der Hochschule Niederrhein in Kooperation mit verschiedenen regionalen Partnern durchgeführt. Weitere Informationen finden sich hier:

FHM: Handwerksmanagement (B.A.)

Studieren ohne Abitur: Das Handwerk macht es möglich. Gesellen mit einigen Jahren Berufserfahrung erhalten die „Fachgebundene Hochschulreife“ und können an Fachhochschulen oder Universitäten ein Studium aufnehmen. Eine noch größere Auswahl hat, wer sich zum Meister weiterbildet: Der Meistertitel im Handwerk gilt – wie das Abitur – als „Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung“. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks informiert:

ZDH: Hochschulzugang für Handwerksmeister und -gesellen

Meister, Betriebswirte und andere beruflich qualifizierte Handwerker können ihre Qualifikationen zudem in zahlreichen Studiengängen anrechnen lassen und gelangen dadurch schneller zum Studienabschluss. Auch hierzu informiert der ZDH:

ZDH: Anrechnung beruflicher Kompetenzen im Studium

Wer gerne mit Holzarbeitet, mittelfristig die Übernahme eines Unternehmens oder den Einstieg in eine führende Position im Holzbau anstrebt, sollte sich den Studiengang Holzbau Projektmanagement/Bauingenieurwesen ansehen. Absolventen erwerben in ca. fünf Jahren gleich vier Qualifikationen auf einmal:

  • Gesellenbrief im Zimmererhandwerk
  • Polier im Zimmererhandwerk
  • Meisterbrief im Zimmererhandwerk
  • Hochschulabschluss „Bachelor of Engineering“ im Studiengang Projektmanagement/Bauingenieurwesen

Das Holzbau Baden-Württemberg Bildungszentrum informiert ausführlich zum sogenannten „Biberacher Modell“:

Ausbildung und Studium in einem – Biberacher Modell: Holzbau Projektmanagement

Das Bauingenieurstudium + Ausbildung („Bauingenieur Plus“) ermöglicht  es Schulabgängern, eine gewerbliche Bauausbildung zu absolvieren, z.B. als Beton- und Stahlbetonbauer/in oder Straßenbauer/in.

Der besondere Vorteil dabei ist der Erhalt zweier Abschlüsse nach nur fünf Jahren – den Bachelor of Engineering (Bauingenieurwesen) und einen Abschluss in einem Bauberuf.

Weitere Informationen

Das Ausbildungsmodell „Ausbau-ManagerIn – Meisterplus für Raum und Fassade“ bringt das Theoriestudium und die Baustelle zusammen. Es ist auf 3,5 Jahre ausgelegt und kombiniert Handwerk mit angewandtem Managementwissen.

In einem Fachbetrieb absolvieren die Studierenden eine vollwertige, vergütete Ausbildung mit den Abschlüssen:

  • Stuckateurgeselle
  • Stuckateurmeister
  • Ausbau-Manager-Zertifikat
  • Gebäudeenergieberater (optional)

Zusätzlich lernen sie im Blockunterricht in kleinen Lern-Teams Managementthemen kennen, die sie auf Führungsaufgaben im Handwerk vorbereiten – wie zum Beispiel Strategie, Unternehmensführung, Marketing und Vertrieb.

Diese Verbindung aus praktischer Ausbildung, unternehmerischem und betriebswirtschaftlichem Lehrprogramm für (Fach-) Abiturienten bietet jungen Menschen eine attraktive berufliche Perspektive im Handwerk.

Weitere Informationen

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Finanzielle Unterstützung

Schon gewusst? Azubis und Studierende können finanzielle Unterstützung ebenso in Anspruch nehmen wie ihre ausbildenden Betriebe. Weitere Informationen:

 

Elena Betzler

Team Ausbildungsbetreuung - Berufsorientierung

Heilbronner Straße 43

70191 Stuttgart

Tel. 0711 1657-352

elena.betzler--at--hwk-stuttgart.de

Bianca Sowa

Team Ausbildungsbetreuung - Berufsorientierung

Heilbronner Straße 43

70191 Stuttgart

Tel. 0711 1657-306

Fax 0711 1657-887

bianca.sowa--at--hwk-stuttgart.de

Melanie Wenzel

Team Ausbildungsbetreuung - Berufsorientierung

Heilbronner Straße 43

70191 Stuttgart

Tel. 0711 1657-313

Mobil 0172 7123609

Fax 0711 1657-887

melanie.wenzel--at--hwk-stuttgart.de