Zum 1. August 2017 wurden die Ausbildungsordnungen in fünf Handwerksberufen modernisiert. Wir zeigen Ihnen die Auswirkungen.Diese fünf Ausbildungsberufe wurden modernisiert
Alle wichtigen Änderungen im Überblick
Am 1. September 2017 startet in der Region Stuttgart das neue Ausbildungsjahr. Mit neuen Techniken, neuen Einsatzgebieten und noch stärkerer Kundenorientierung passt sich das Handwerk ständig an die Entwicklungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft an. Auch für dieDigitalisierung der Arbeitswelt und den veränderten Qualifikationsbedarf ist die berufliche Bildung gut aufgestellt.
Zum 1. August wurden daher die Ausbildungsordnungen in fünf Handwerksberufen modernisiert:
Automobilkaufmann/-frau
Bürsten- und Pinselmacher/-in
Fleischer/-in
Klavier- und Cembalobauer/-in
Verfahrenstechnologe/-technologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
Nachfolgend haben wir alle Änderungen in den genannten dualen Ausbildungsberufen für Sie zusammengestellt.
Automobilkaufmann/-frau
- Die bisherige Einteilung in Einsatzgebiete wird aufgehoben: Alle Auszubildenden durchlaufen die Bereiche Teile und Zubehör, Werkstatt, Kundendienst und Service, Marketing, Fahrzeughandel und -vertrieb, Finanzdienstleistungen, Personal sowie kaufmännische Steuerung und Kontrolle.
- Auch die Prüfungsform der gestreckten Abschlussprüfung ist neu: Nun besteht die Prüfung aus zwei zeitlich voneinander getrennten Teilen, deren erster Teil bereits zur Mitte des zweiten Ausbildungsjahres durchgeführt wird. Der zweite Teil erfolgt zum Ende der Ausbildung.
- Im Kraftfahrzeughandel haben digitale Technologien verstärkt Einzug gehalten. Dies wird inbesondere in den Bereichen Marketing, Vertrieb und After-Sales berücksichtigt.
Weitere Informationen zur modernisierten Ausbildungsordnung finden Sie beimBundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Unser Videoportal azubiTV.de zeigt, was man während der Ausbildung als Automobilkaufmann/-frau lernt.
Bürsten- und Pinselmacher/-in
- Die Modernisierung der Berufsausbildung "Bürsten- und Pinselmacher/-in" war strukturell und inhaltlich erforderlich, um technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Veränderungen und Entwicklungen in der Bürsten- und Pinselherstellung gerecht zu werden.
- Die modernisierte Ausbildungsordnung berücksichtigt unter anderem neue Fertigungsverfahren und erhöhte Anforderungen an die Produkte auf Sicherheit und Nachhaltigkeit.
- Ab sofort wird nicht mehr nach Fachrichtungen differenziert. Die neue Ausbildungsordnung beinhaltet die beiden Schwerpunkte "Bürstenherstellung" und "Pinselherstellung".
Weitere Informationen zur modernisierten Ausbildungsordnung finden Sie beimBundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Fleischer/-in
- Mit den Änderungen der Ausbildungsordnung wird die Grundlage dafür geschaffen, dass die Ausbildung in der Wahlqualifikation "Schlachten" als gleichwertig gegenüber dem Sachkundenachweis anerkannt wird.
- Im praktischen Teil der Gesellen- oder Abschlussprüfung ist der Nachweis über die Kenntnis und Einhaltung der tierschutzrechtlichen Vorgaben zu erbringen. Im schriftlichen Teil sind in zwei Prüfungsbereichen produktbezogene Problemstellungen verknüpft mit tierschutzrechtlichen Sachverhalten zu berücksichtigen.
- Als Lernziel für die Ausbildung in der Wahlqualifikation "Schlachten" festgeschrieben sind die tierschutzgerechte Durchführung und Vorbereitung des Schlachtvorgangs mit unterschiedlichen Betäubungsverfahren und an unterschiedlichen Tierkategorien.
Weitere Informationen zur modernisierten Ausbildungsordnung finden Sie beimBundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Unser Videoportal azubiTV.de zeigt, was man während der Ausbildung als Fleischer/-in lernt.
Klavier- und Cembalobauer/-in
- In der modernisierten Verordnung wird neben dem handwerklichen Instrumentenbau sehr viel Wert auf die Vermittlung von Kompetenzen zum Reparieren von Instrumenten und Kalkulieren von Reparaturarbeiten gelegt. Es sollen die Zusammenhänge zwischen Qualität, Kundenzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit vermittelt werden.
- Neu ist auch die Förderung von Selbständigkeit sowie unternehmerischem Denken und Handeln. Hierbei sollen Perspektiven, Voraussetzungen, Rahmenbedingungen, Chancen und Risiken von zukünftigen Selbständigen beachtet werden.
- Auch der Rahmenlehrplan für die Berufsschule wurde überarbeitet. Erstmalig wird auf der Grundlage von Lernfeldern unterrichtet, die sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientieren.
Weitere Informationen zur modernisierten Ausbildungsordnung finden Sie beimBundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Unser Videoportal azubiTV.de zeigt, was man während der Ausbildung als Klavier- und Cembalobauer/-in lernt.
Verfahrenstechnologe/-in in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
- Die bisherige Berufsbezeichnung "Müller/-in (Verfahrenstechnologe/-in Mühlen- und Futtermittelwirtschaft)" wird durch die Berufsbezeichnung "Verfahrenstechnologe/-in Mühlen- und Getreidewirtschaft" abgelöst.
- Die modernisierte Ausbildungsordnung wird den sich ausdifferenzierenden Tätigkeitsfeldern und Branchen gerecht, in denen Fachkräfte in der Mühlen- und Getreidewirtschaft heutzutage arbeiten - zum Beispiel in den Bereichen Agrarlagerung (Herstellen und Behandeln von Saatgut), Vorratsschutz sowie Umgang mit Dünge-und Pflanzenschutzmitteln.
- Ab sofort wird zwischen den Fachrichtungen "Müllerei" und "Agrarlager" unterschieden. Außerdem wird eine gestreckte Abschlussprüfung angestrebt.
Weitere Informationen zur modernisierten Ausbildungsordnung finden Sie beimBundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Unser Videoportal azubiTV.de zeigt, was man während der Ausbildung als Verfahrenstechnologe/-in lernt.
Weiterführende Informationen
Detaillierte Informationen zu den modernisierten Ausbildungsordnungen finden Sie hier: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Authentische Einblicke in den Berufsalltag von Auszubildenden im Handwerk bietet unser Videoportal für Jugendliche: azubiTV
Einen Überblick über alle Ausbildungsberufe im Handwerk liefert diese Seite:Alle Handwerksberufe von A-Z