Bei unserer Podiumsdiskussion Anfang März sprach Sozialminister Manne Lucha mit Handwerkern über soziales Engagement. Hier finden Sie den Rückblick.Minister diskutierte mit "Mut-Machern"
"Engagement lohnt sich – für alle"
Es waren bewegende Geschichten, die Kristin Hasselwander, Armin Koch und Karl Grumann bei unserer Veranstaltung "Mut-Macher" Anfang März erzählten. Die drei Unternehmer aus der Region engagieren sich, um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern und ihnen trotz schwieriger Startvoraussetzungen eine berufliche Zukunft zu bieten.
"Man muss meist neue Wege gehen, um Ziele zu erreichen", begrüßte Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer, am Abend das Publikum. Wie solche neuen Wege aussehen können, wurde im Laufe der Veranstaltung an drei konkreten Beispielen gezeigt: der Ausbildung von Geflüchteten, der ehrenamtlichen Förderung von Berufsorientierung an Schulen sowie der Ausbildung junger Menschen mit Handicap.
"Das Handwerk zeigt, wie nachhaltiges, soziales, ökologisches und ökonomisches Engagement funktioniert. Für viele Betriebe gehört diese Art von Engagement zur Unternehmenskultur", lobte Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg, den Einsatz der Wirtschaftsmacht von nebenan. Es sei vor allem der Wunsch nach Arbeit, der von Menschen mit Behinderung und Flüchtlingen genauso gehegt werde, wie von allen anderen Personen auch, so der Minister.
Die Integration junger Menschen, egal ob mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen oder aus dem Ausland, sei eine Chance, dem Fachkräftemangel sowie demografischen Veränderungen zu begegnen. "Engagement lohnt sich – für alle", ist Lucha überzeugt.
Bewegende Geschichten aus dem Alltag
Bei der Podiuksmdiskussion berichteten Karl Grumann, Kristin Hasselwander und Armin Koch, wie sie sich auf ganz unterschiedliche Weise engagieren:
Karl Grumann von der gleichnamigenMalerwerkstatt in Aichtal leitet an der Auwiesenschule Neckartenzlingen eine "Handwerks AG". Darin bringt er Schülern seinen Beruf näher und verschönert mit ihnen das Schulgebäude. Bereits vor fünf Jahren hat er sich entschlossen, aktiv zu werden. Obwohl den meisten Jugendlichen die Arbeit Spaß mache, sei ihnen eine Ausbildung zum Maler zu anstrengend. "Im vergangenen Jahr sind aber immerhin zwei Schüler geblieben, die ich jetzt ausbilde", erzählt er.
Ansprechpartnerin für Bildungspartnerschaften:
Kristin Hasselwander beschäftigt in ihrerStuttgarter Schreinerei Hasselwander mit Hamid einen Geflüchteten aus dem Iran, dem - trotz erfolgreichem Start einer Schreinerlehre - die finanzielle Unterstützung aufgrund einer Gesetzeslücke gestrichen wurde. "Das ist so schade, denn man investiert in Personen, die dann oft wieder aufgegeben werden müssen", ärgert sich Hasselwander. Dennoch war ihr Kampf erfolgreich: Dank ihres Engagements hat die Stadt Stuttgart eine Härtefallregelung erarbeitet.
Ansprechpartner für Flüchtlingsberatung:
Armin Koch bildet in der SchwaikheimerBäckerei Haag im Rahmen eines Qualifizierungsprojekts einen jungen Mann mit Handicap aus. "Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der Kammer", so der Bäckermeister. Denn das Projekt des Integrationsfachdienstes sei ein wichtiger Schritt, damit Menschen mit Handicap auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können. "Natürlich braucht man Geduld, aber Florian hat mir gezeigt, dass es junge Menschen gibt, für die es sich lohnt auszubilden", betont Koch.
Ansprechpartner für Inklusionsberatung:
Berater für Innovation und Technologie (BIT), Schwerpunkt Unternehmensentwicklung und Inklusion im Handwerk
Tel. 0711 1657-314
Mobil 0172 7156343
Fax 0711 1657-864
Video: Rückblick auf den Mut-Macher-Abend
Im Video blicken wir zurück auf den Abend und machen gemeinsam mit den Protagonisten Mut. Außerdem verrät Minister Manne Lucha, was er in den Landtag und ins Kabinett mitnimmt und angehen wird: