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Julian Grimm (24) hatte schon als Kind Ideen, die er umsetzen wollte. Deshalb war es für ihn logisch, selbstständig zu werden, erzählt er in unserer Serie."Ich wollte schon als Kind Chef werden"

Frei sein und Visionen umsetzen

Wenn man schon im Kindesalter Ideen hat, die man unbedingt durchsetzen will und viel rumwerkelt, ist der Schritt, später sein eigener Chef zu sein, nur folgerichtig: "Ich wollte immer was fertigen und etwas machen, was in meinem Kopf ist. Das umzusetzen, ist natürlich viel einfacher, wenn man selbstständig ist, als wenn man angestellt ist", erzählt Schreinermeister Julian. Es gehe ihm vor allem um Selbstverwirklichung und das Gefühl, etwas geschaffen zu haben.

"Das Gefühl zu haben, frei zu sein und seine Visionen umzusetzen, das ist einfach das Tolle", schwärmt der Fellbacher.

Dennoch war der Schritt zumeigenen Betrieb nicht ganz reibungslos. "Die Selbstständigkeit zu planen, ist relativ schwierig. Ich wollte erst einen bestehenden Betrieb übernehmen", erzählt Julian. "Nach Beratungen durch die Handwerkskammer habe ich dann mit meinem Vater einen Betrieb angeschaut, den wir übernehmen wollten. Aber das hat sich zerschlagen." Zu groß und auch finanziell etwas zu teuer wäre die Firma gewesen. Erfolgreich wurde er auf einem ganz simplen Weg: "Ich habe über ein Online-Portal nach Produktionshallen gesucht und meine jetzige Werkstatt gefunden. So ist das dann nach und nach entstanden."

Das i-Tüpfelchen sind die Kunden

Die größte Hürde sei es aber gewesen, während der Klausurenphase des Meistertitels schon den Betrieb aufzubauen. "Du musst eigentlich zweigeteilt arbeiten. Du musst schauen, dass das mit deinem Meistertitel klappt und du musst sehen, dass du den Betrieb möglichst in der Zeit starten kannst, sobald du den Meister hast", berichtet Julian. Daran habe er zwar etwas zu knabbern gehabt, weil viel auf Julian zukam, aber durch die Unterstützung der gesamten Familie hat es zum Schluss dann doch reibungslos funktioniert. Lernen musste er außerdem, den Spagat zwischen Betrieb, Freundin und Familie zu schaffen. "Man muss auch mal sagen: Okay, jetzt ist Schluss! Jetzt brauchst du eine Pause, um den Akku wieder aufzuladen", betont er.

Erzählt Julian von seinem Beruf, leuchten seine Augen: "Das Geile ist einfach, dass jedes Stück, das unsere Werkstatt verlässt, ein Unikat ist. Du kannst hinterher sagen, du hast ein Möbelstück gebaut, das gibt’s nur einmal auf der Welt, das steht bei deinem Kunden und der ist glücklich."

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Überhaupt ist ihm deren Zufriedenheit wichtig. "Wenn du ein Möbelstück ablieferst und die Kundschaft hat ein Lächeln im Gesicht, das ist eigentlich die beste Bezahlung." Natürlich könne man allein davon nicht leben, aber: "Es ist einfach schön, wenn sich andere über die Arbeit freuen, die du dann wochenlang gemacht hast. Das ist das i-Tüpfelchen an der ganzen Arbeit."

 Mein Tipp für Gründer

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"Das Wichtigste ist, dass man die Unterstützung der Familie und die finanziellen Voraussetzungen mitbringt. Außerdem muss der absolute Wille da sein, sein eigenes Unternehmen aufzubauen. Sonst würde ich von der Existenzgründung abraten."

Julian Grimm, Schreiner-Meister



Video: Julian Grimm im Porträt

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Weitere Teile der Serie

Folgende Teile unserer Serie "Ich bin dann mal Chef" sind bislang erschienen:

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Für Felix Lutz (26) war nicht immer klar, dass er den Betrieb seines Vaters übernimmt. In ersten Teil unserer Serie "Ich bin dann mal Chef" erfahren Sie, weshalb es doch dazu kam.

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Anke Kiefer (30) eröffnete ihren Betrieb innerhalb von drei Monaten. Wieso es Schlag auf Schlag ging und wie sie Familie und Arbeit vereint, erfahren Sie in unserer Serie.

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Schon ihr Großvater war Bonbonmacher: Von ihm inspiriert verwirklichte Konditorin Rebekka Omorac (36) ihren Traum von der Selbstständigkeit und ist bis heute zufrieden damit.

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