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Gemeinsame Forderungen von HWK und IHK an die Politik

Viele Betriebe aus Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche in der Region Stuttgart sind bereit, Flüchtlinge zu beschäftigen und auszubilden. Die Politik muss dafür aber einige Weichen stellen, sagten die Präsidenten der Handwerkskammer und der IHK bei einer gemeinsamen Pressekonferenz Anfang November. Wir haben die Forderungen der Kammern an die Politik zusammengestellt.



Großes Engagement der Betriebe in der Flüchtlingsfrage

"Das Interesse an Flüchtlingen als Mitarbeiter ist in der Handwerkerschaft sehr groß", sagt Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart und des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT). Voraussetzung für die Beschäftigung von Asylanten sei jedoch, dass Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erteilt wurden, ausreichend Deutschkenntnisse vorhanden sind und möglichst Informationen über Bildungsniveau, berufliche Kenntnisse und Berufsabschlüsse vorliegen.



Forderungen an die Politik

Rainer Reichhold und IHK-Präsident Georg Fichtner richteten konkrete Forderungen an die Politik, damit das Engagement und die Hilfsbereitschaft der Betriebe auch genutzt werden kann:

  • Arbeitserlaubnis: Wenn Betriebe in Ausbildung und Beschäftigung investieren, brauchen sie Rechtssicherheit. Während der Ausbildung und im Anschluss muss die Arbeitserlaubnis für mindestens zwei Jahre sichergestellt sein.

  • Erhöhung oder Aussetzung der Altersgrenze: Die Altersgrenze von 21 Jahren für die Ausbildung geduldeter Flüchtlinge muss ausgesetzt oder auf 25 Jahre erhöht werden. Denn auch für ältere Flüchtlinge ist die Integration über eine Berufsausbildung erfolgversprechend.

  • Flexibilität beim Mindestlohn: Es muss möglich sein, die Mindestlohnregelung für Praktika, die länger als drei Monate dauern, aufzuheben. Denn solche Praktika sind notwendig, um berufliche Fähigkeiten und die Eignung von Bewerbern festzustellen. Es sei fair, den Betrieben mehr Flexibilität bei der Ausgestaltung von Löhnen und Gehältern zu ermöglichen.

  • Bürokratieabbau: In den Verwaltungen müssen Regulierung und Bürokratie abgebaut werden, um vielen Flüchtlingen möglichst rasch eine Beschäftigung zu ermöglichen

Weitere Informationen finden Sie in der gemeinsamen Pressenachricht von HWK und IHK .



Asylbewerber in den Arbeitsmarkt integrieren

Noch herrscht bei vielen Betriebsinhabern Unsicherheit, wie sie vorgehen müssen, wenn sie Asylbewerber einstellen möchten. Flüchtlinge und Arbeitgeber finden bis dato auf sehr individuellen Wegen zusammen. Wir haben einige Tipps und Info-Materialien zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen, Flüchtlinge einzustellen.

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