Die Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung sind beschlossene Sache. Lesen Sie hier, welche Forderungen die Kammer nun an die Politik richtet.Einwanderungsgesetz: Mehr Fachkräfte fürs Handwerk
Handwerkskammer fordert rasche Umsetzung
Das Bundeskabinett hat im Oktober die Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten beschlossen und sich damit auf einen Ansatz zur zielgerichteten Steigerung der Fachkräfteeinwanderung verständigt. Neben der Erarbeitung eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes gehören dazu auch...
- Beschleunigungen bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse,
- eine verstärkte Sprachförderung im Ausland,
- bessere und effizientere Verwaltungsverfahren sowie
- eine gezielte Werbung gemeinsam mit der Wirtschaft.
„Wir begrüßen die Eckpunkte zur Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften und zur Integration von Geflüchteten ins Arbeitsleben“, sagt Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. „Das Handwerk sucht händeringend Fachkräfte und Nachwuchs. Da wäre es doch paradox, wenn man gerade die Menschen abschiebt, die unsere Betriebe zu eben diesen Fachkräften ausgebildet haben.“
Wichtig sei nun eine rasche Umsetzung der beschlossenen Eckpunkte und eine Stichtagsregelung für gut integrierte Geflüchtete, die bereits in Betrieben Fuß gefasst haben.
Geflüchtete kommen gut im Handwerk an
Bundesweit absolvieren nachAngaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) über 11.000 Personen aus einem der Asylzugangsländer eine handwerkliche Ausbildung. Im baden-württembergischen Handwerk werden sogar überdurchschnittlich viele Geflüchtete ausgebildet: Im ersten Lehrjahr machen sie derzeitig fast sechs Prozent der Azubis aus.
Auch wir als Handwerkskammer unterstützen die Ausbildung, Beschäftigung und Integration von geflüchteten Menschen mit vielfältigen Beratungsangeboten: UnsereAnerkennungsberater erleichtern Zuwanderern den Einstieg in den Arbeitsmarkt und beteiligen sich am ProjektValiKom – es validiert berufsrelevante Kompetenzen, die außerhalb des formalen Bildungssystems erworben wurden.
Handwerksbetriebe und Geflüchtete können sich außerdem an unsereIntegrationsberater wenden. Unser Willkommenslotse hilft bei der Besetzung offener Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit Asylbewerbern, Geduldeten und anerkannten Flüchtlingen mit Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis. Im Rahmen des Projekts "Integration durch Ausbildung - Perspektiven für Flüchtlinge" bereiten wir geflüchtete Menschen auf eine Ausbildung vor und bringen sie mit Handwerksbetrieben zusammen.
Im Interview gibt Julia Behne aus der Stabsstelle Politik einen Überblick über die wichtigsten Zahlen zur Beschäftigung von Geflüchteten im Handwerk, die positiven Erfahrungen der Betriebe und unser Beratungsangebot:
Weitere Stimmen aus Handwerk und Medien
„Ich bin erfreut, dass im Aufenthaltsrecht Bleiberechtsregelungen für schon länger in Deutschland lebende, gut integrierte geflüchtete Menschen geschaffen werden sollen. Damit gibt es endlich Klarheit für die ausbildenden Handwerksbetriebe und die Geflüchteten“, sagt ZDH Hans-Peter Wollseifer:
Handwerk zu den Eckpunkten für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz
Außerdem hat sich der ZDH-Präsident in einem Radiointerview mit WDR2 zum Thema geäußert:
Kompromiss beim Fachkräfteeinwanderung: "Eine gute Lösung"
Auch Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold begrüßt, dass eine Lösung für geduldete und gut integrierte Flüchtlinge geschaffen werden soll:
Zuwanderungskompromiss: Handwerk fordert rasche Umsetzung
Die Tagesschau berichtet auf einer Sonderseite und beschäftigt sich unter anderem mit der qualifizierten Einreise von Schreinern: