Service-CenterWas kostet eine Handwerkerstunde?
Was kostet eigentlich ein Handwerker und wie setzt sich eine Handwerkerstunde genau zusammen? Unsere Beispielrechnung schafft Klarheit.
So kalkulieren Handwerker
Viele Handwerker kennen das: Konfrontieren sie ihre Kundschaft mit Preisen, bekommen sie zu hören, dass Handwerker zu teuer seien. Der auf den ersten Blick hohe Stundenverrechnungssatz steht im Zentrum der Kritik.
Was viele Kunden nicht wissen:
Der Stundenverrechnungssatz ist nicht gleich dem Stundenverdienst eines Handwerkers.
Der auf der Rechnung ausgewiesene Preis für die Arbeitsstunde enthält außer dem Stundenlohn nämlich...
- die Lohnnebenkosten,
- die betrieblichen Gemeinkosten und
- den Gewinn.
Hinzu kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 19%, die der Unternehmer ans Finanzamt abführen muss.
Beispielrechnung
Bruttostundenlohn | 20,00 Euro |
Lohnnebenkosten | 16,77 Euro |
Betriebliche Gemeinkosten | 24,52 Euro |
Gewinn | 3,23 Euro |
= Stundenverrechnungssatz netto | = 64,52 Euro |
+ 19% Umsatzsteuer | 12,26 Euro |
= Stundenverrechnungssatz brutto | = 76,77 Euro |
Was zählt zu den Lohnnebenkosten?
- Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung
- Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung
- bezahlte Urlaubs- und Feiertage
- Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall
- bezahlter Mutterschaftsurlaub
- Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Beitrag zur Umlage am Insolvenzgeld
- Schwerbehindertenabgabe
- nicht verrechenbare Zeiten
Was zählt zu den betrieblichen Gemeinkosten?
- Raumkosten, Heizung, Strom, Gas, Wasser
- betriebliche Versicherungen
- Gehälter und Nebenkosten für Mitarbeiter im Büro
- Gebühren, Beiträge
- Porto, Telefon, Werbung, EDV, Kfz-Kosten
- Rechts- und Beratungskosten
- Instandhaltung, Reparaturen, Reinigung
- Zinsen für Kredite, Abschreibungen auf Wirtschaftsgüter
- kalkulatorische Kosten