Bei der ersten virtuellen Sitzung Ende November lobte Kammerpräsident Rainer Reichhold die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe.Vollversammlung: Ausbildung trotz Krise
Finanzielle Reserven vieler Betriebe fast erschöpft
Bei der virtuellenVollversammlung am 23. November 2020 zeigte sich Präsident Rainer Reichhold erfreut über die ungebrochene Bereitschaft der Betriebe, weiter auszubilden – trotz Krise. „Obwohl in einigen Gewerken die Aufträge weggebrochen sind, wird erfreulicherweise weiter ausgebildet und so dem Fachkräftemangel aus eigener Kraft begegnet.“
Die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge hat Ende Oktober nach einemsatten Minus im Sommer auf ein Minus von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aufgeholt.
Die Corona-Krise bedrohe aber auch weiterhin viele Betriebe und nehme in einigen Branchen existenzbedrohende Ausmaße an. So sei sogar zu befürchten, dass beispielsweise Kosmetikbetriebe für immer schließen müssen, weil sie jetzt vom Lockdown ein zweites Mal voll getroffen seien. Auf der Gegenseite stünden Gewerke, beispielsweise aus dem Bau- und Ausbaubereich, an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Erschwerend komme hinzu, dass auf den Baustellen qualifiziertes Personal an allen Ecken und Enden fehlt.
Als Gegenmaßnahme schlug Hauptgeschäftsführer Thomas Hoefling vor, die Ausbildung im Bereich der Sozialversicherung wie ein Studium zu fördern: „Lehrlinge sollten künftig wie Studierende über die Eltern in der Kranken- und Pflegeversicherung kostenfrei mitversichert werden, damit ihnen mehr Geld zur Verfügung steht und die Ausbildungsbetriebe entlastet werden.“
Die Sitzung des Parlaments des Handwerks fand erstmals virtuell statt. Vertreter aus allen Landkreisen waren per Videokonferenz zugeschaltet.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Pressenachricht 049/2020 und in unserem Handwerkspolitischen Bericht vom 23. November 2020.