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Für Felix Lutz (26) war nicht immer klar, dass er den Betrieb seines Vaters übernimmt. In unserer Serie "Ich bin dann mal Chef" erfahren Sie, weshalb es doch dazu kam."Selbstständig zu sein, ist ein ganz anderer Antrieb"

Die Übergabe zusammen gestalten

Felix Lutz ist ein junger Mann, der sein Handwerk liebt: "Mich fasziniert, dass man alsAnlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik jeden Tag etwas Neues sieht. Diese Vielseitigkeit macht es für mich so spannend." Die Leidenschaft dafür wurde schon im Kindesalter geweckt, denn das Büro des väterlichen Betriebs war im Privathaus untergebracht. "Da geht man dann als kleiner Junge schon mal ans Telefon und verbringt auch Zeit in der Werkstatt", so Felix.

Dennoch war der Weg ins Handwerk nicht vorgezeichnet: Er wollte und sollte sich woanders umschauen, Praktika in kaufmännischen Berufen machen. "Aber das war nichts für mich. Der Schritt ins Handwerk war der absolut richtige", erzählt der SHK-Meister. Und so entwickelte sich nach und nach die Klarheit, dass er gemeinsam mit seiner Schwester den väterlichen Betrieb übernimmt. "Momentan stecken wir mitten im Übergabeprozess. Mein Vater, meine Schwester und ich haben uns zu Beginn zusammengesetzt und überlegt, wie wir das Thema am besten angehen und haben uns dann für eine GmbH entschieden", erläutert Felix.



Tiefpunkte gemeinsam meistern

In einem Übergabeprozess bleiben Hindernisse nicht aus. "Besonders mein Vater hatte einen emotionalen Punkt, als er nicht mehr Einzelunternehmer, sondern Angestellter in der GmbH war. Da hat sich zwar im Betriebsalltag erstmal nichts verändert, aber für ihn war das schon ein anderes Gefühl", berichtet der Juniorchef. Wichtig sei es, dass man gerade da als Familie zusammenhalte und dem Vater Unterstützung anbiete, wo sie nötig sei. "Letztlich musste er durch die Situation. Das hat sicher jeder, der einen Betrieb in neue Hände gibt, aber es hat uns zusammengeschweißt", betont Felix.

Heute findet Felix, dass der Schritt, den väterlichen Betrieb zu übernehmen, der richtige war. "Man ist sein eigener Herr, man ist für sich selbst verantwortlich. Da hat man einen ganz anderen Antrieb, zur Arbeit zu gehen". Zwar nehme der Betrieb einen wesentlichen Platz im Leben ein, aber man müsse auch schauen, dass man seine Freizeit habe: "Das Gute als Selbstständiger ist, dass ich mir das dann einteilen kann und auch mal sagen kann: Okay, jetzt ist Schluss!"

Für Vater Andreas Lutz gab es vor allem emotionale Hürden bei der Betriebsübergabe zu überwinden.
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Für Vater Andreas Lutz gab es vor allem emotionale Hürden bei der Betriebsübergabe zu überwinden.

 Mein Tipp für Gründer

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"Man braucht viel Biss und Durchhaltevermögen. Außerdem sollte man diesen wichtigen Schritt mit seiner Partnerin oder seinem Partner abklären, denn wenn da die Unterstützung nicht passt, funktioniert es nicht.

Felix Lutz, Anlagenmechaniker SHK



Video: Felix Lutz im Porträt

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