Pressenachricht Nr. 039/2009 vom 7. Oktober 2009
Meisterfeier-Splitter 2009
Ein Vorgeschmack auf die Meisterfeier des Handwerks am 17. Oktober 2009 in der Porsche-Arena, Stuttgart, Beginn 17 Uhr
Das Dutzend ist voll
Zum ersten Mal findet die Meisterfeier des Handwerks der Region Stuttgart in der Porsche-Arena statt. Zu der zwölften Veranstaltung dieser Art sind die 849 Jungmeister des Jahrgangs 2008/2009 eingeladen. Sie haben in den letzten Monaten an einer Meisterschule die Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Die Gewerke reichen vom Bäcker über den Feinwerkmechaniker, vom Friseur bis zum Zimmerer.
Sternstunden garantiert
Die Macher der Meisterfeier ließen sich mit "Sternstunden" ein galaktisches Motto einfallen. Nur wenige Momente im Leben verdienen diese Bezeichnung. "Die Auszeichnung eines jungen Handwerkers mit dem Meisterbrief gehört zweifellos dazu", steht in der Einladungskarte. Bei 800 Jungmeistern wird die Arena am 17. Oktober dann im Sternenglanz erstrahlen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes - denn das Programm sieht manch glänzende Überraschung für das Publikum aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vor.
Die Bestmeister
Die Auszeichnung zum Bestmeister ist der "Nobelpreis" des Handwerks. Denn die Hürden sind hoch: Mindestens die Gesamtnote 2,4 muss im Durchschnitt erreicht werden, um in den handwerklichen Olymp erhoben zu werden. Einige Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister haben es geschafft, alle mit einer Eins vor dem Komma. Ihnen steht das Tor zu einer steilen Karriere im Handwerk besonders weit offen.
Bäcker-Handwerk: Manuel Tobias Ruepp, Dietenheim, Württembergische Bäckerfachschule, Stuttgart
Buchbinder-Handwerk: Johanna Kraemer, Osnabrück, Buchbinder Colleg, Stuttgart
Feinwerkmechaniker-Handwerk: Michael Breuning, Stuttgart, Max-Eyth-Schule, Stuttgart
Friseur-Handwerk: Samantha Fleisch, Leonberg, Friseurbildungszentrum, Stuttgart
Maler- und Lackierer-Handwerk: Thomas Schack, Neustadt, Fachschule für Farbe und Gestaltung, Stuttgart
Modisten-Handwerk: Christa Bendler, Münster
Müller-Handwerk: Karin Vogel, Aulendorf, Gewerbliche Schule Im Hoppenlau, Stuttgart
Raumausstatter-Handwerk: Daniel Attinger, Schlierbach, Kerschensteinerschule, Stuttgart
Schreiner-Handwerk: David Messner, Trossingen, Fachschule für Holztechnik in Stuttgart-Feuerbach
Stuckateur-Handwerk: Patrick Brecht, Plüderhausen, Berufsförderungsgesellschaft des baden-württembergischen Stuckateurhandwerks, Leonberg
Frauen auf dem Vormarsch
Nach ehrgeizigen Frauen im Handwerk muss man schon lange nicht mehr wie nach der Stecknadel im Heuhaufen suchen. Von den 712 erfolgreichen Meisterprüflingen des Jahrgangs 2008 sind 134 - und damit ein knappes Viertel - weiblich. Vor zehn Jahren war das noch ganz anders. Damals lag die Frauenquote lediglich bei knapp 13 Prozent.
Erfreulich ist, dass sich der weibliche Handwerker-Nachwuchs nicht nur auf typische Frauenberufe konzentriert. Zwar hält das weibliche Geschlecht besonders im Friseur- und Schneiderhandwerk nach wie vor die Männerwelt in Schach; immer mehr junge Frauen trauen sich aber inzwischen auch in einstige Männerdomänen. So sind beispielsweise Malerinnen/Lackiererinnen oder Informations- und Elektrotechnikerinnen heutzutage bei Weitem keine Exoten mehr. Und nicht selten zeigen sie den männlichen Kollegen, dass sich eine Handwerksmeisterin auch in einem Bau- oder Metallberuf überaus erfolgreich behaupten kann.
Jung und alt
Zwischen dem ältesten und dem jüngsten Absolventen liegen beim aktuellen Jahrgang 31 Lebensjahre. Eine wahre Jungmeisterin ist eine Friseurin, die mit 19 Jahren den Brief schon in der Tasche hat. Genau 50 Jahre alt ist ein Informationstechniker, der seine ganze Lebenserfahrung mit in die Prüfungswaagschale warf.
Meister-BAföG hilft
Wer sich in die "Meisterausbildung" stürzt, dem stehen der Bund und das Land Baden-Württemberg seit 1. Juli 2009 mit verbesserten finanziellen Hilfen zur Seite. Denn der Leistungskatalog des sogenannten Meister-BAföG wurde deutlich erweitert. So werden der Unterhaltsbeitrag und der Kinderzuschuss jetzt auch während der Phase der Prüfungsvorbereitung gezahlt.
Und auch der erfolgreiche Abschluss wird seit kurzem finanziell belohnt: Bei bestandenem Examen zahlt der Staat jedem Prüfling zusätzlich einen Zuschuss von 25 Prozent zu seinen Lehrgangs- und Prüfungsgebühren, bzw. wird das Darlehen um 25 Prozent erlassen. Das sind nur zwei Beispiele für eine Vielzahl von erfreulichen Neuerungen beim Meister-BAföG, die der Gesetzgeber auf Drängen des Handwerks auf den Weg gebracht hat. Sie werden noch mehr Gesellen ermuntern, sich für eine Aufstiegsfortbildung zum Handwerksmeister zu entscheiden.
Das ist enorm wichtig. Denn das Handwerk braucht in den kommenden Jahren viele leistungsstarke und motivierte Nachwuchskräfte, damit es auch künftig den vielfältigen Anforderungen der Märkte gewachsen bleibt.
"Packen wir es an!"
Für Kraftfahrzeugtechniker-Meister Andreas Barz aus Schorndorf bietet die Qualifizierung zum Meister genau das, was er braucht. "Jetzt weiß ich, wie ich den Kunden in den Mittelpunkt stelle. Kombiniert mit einer motivierenden, kooperativen Führung der Kollegen und Mitarbeiter ist der berufliche Erfolg nicht mehr dem Zufall überlassen."
Er plädiert in seinem Grußwort im Programmheft dafür, dass sich die neuen Handwerksmeister intensiv um die nächste Generation von Auszubildenden kümmern sollten. "Das sind Chancen, um dem Handwerk zusätzlich zu besserem Image zu verhelfen. Packen wir es gemeinsam an! Ich freue mich darauf." Andreas Barz arbeitet als Führungskraft bei der Trost Auto Service Technik GmbH, Autoteilespezialist in Stuttgart.
Virtuelles Klassenzimmer
Die Zahl der Jungmeister im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk stieg plötzlich um 60 Teilnehmer an. Grund ist, dass handwerkliches Meisterwissen auch bei Mercedes-Benz sehr geschätzt wird. Der neue Kursanbieter Automotive Training GmbH in Stuttgart-Vaihingen, eine hundertprozentige Tochter von Mercedes Benz, hat in seinem Trainingszentrum Teilnehmer aus ganz Deutschland mit einem mediengestützten Lehrgang auf die Prüfung vorbereitet.
Der Kurs bestand aus Präsenzphasen in Stuttgart und einem virtuellen Klassenzimmer, in dem - per Headset und Chat - mit dem Trainer unterrichtet wurde. Die neuen Meister werden in allen Bereichen des Unternehmens wegen ihres intensiven Bezugs zur Praxis eingesetzt.
Friseur-Meisterprüfung auch mal sonntags
Als "motivierten Jahrgang" beschreibt Willi Reber aus Schwieberdingen den Jahrgang der Prüflinge im Friseurhandwerk. Der Vorsitzende der Prüfungskommission muss es wissen. Er begleitet die - fast ausschließlich weiblichen Prüflinge - in zwei Prüfungsteilen. Aus Zeitnot können die auch schon mal am Sonntag stattfinden.
Spannend ist die Projektarbeit, sie lautet dann "Umsetzen einer Frisur für einen Tanzauftritt, für die Eröffnung einer Salsa-Bar, für ein Fotoshooting oder einen festlichen Konzertbesuch". "Die Resultate können sich sehen lassen - einfach perfekt gemacht", weiß Reber.
Wie der Schreiner kann’s keiner
Ungewöhnlich ist der Einstieg ins Handwerk von Thomas Mayer aus Buttenhausen bei Münsingen. Nach dem Abitur studierte er erfolgreich an der Fachhochschule in Rosenheim Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Holzwirtschaft. Dann schloss er eine Lehre als Schreiner an, arbeitete ein Jahr lang und drückte nochmals bei der Vorbereitung zur Meisterprüfung an der Fachschule in Stuttgart-Feuerbach die Schulbank.
Jetzt ist Schluss mit der Theorie. Der elterliche Betrieb könnte einen Übernehmer gebrauchen. Mayers Fazit: "Ich bin nun gut gerüstet. Das Studium war gut, aber den Meister zu machen, war die Krönung."
Gratulanten aus der Dose
Mit den VIPs und ihren Grußworten ist das so eine Sache. Oft heißt es ja: Je mehr, desto besser. Doch wer will schon sieben Grußworte nach dem Motto "Es ist alles gesagt, aber noch nicht von jedem". Deshalb haben die Veranstalter ein halbes Dutzend Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Sport, Musik und Show schon im Vorfeld befragt, wie sie denn so zum aktuellen Prüfungsjahrgang der Handwerksmeister stehen.
Rausgekommen sind echte Highlights. Oder glauben Sie, der Musik- und Comedykünstler Michael Gaedt kennt sich im Handwerk nicht aus? Die kurzen O-Töne, die an die jungen Meister gerichtet sind, sind richtige "Hinhörer".
Die Anreise am 17. Oktober
Der VfB Stuttgart bestreitet zur gleichen Zeit in der benachbarten Mercedes-Benz-Arena ein Heimspiel gegen Schalke 04. Dies endet gegen 17:15 Uhr. Es ist ratsam, vorher anzureisen.
Die Meister
Die Liste der erfolgreichen Handwerksmeister des Jahrgangs 2008/2009 steht ab 12. Oktober 2009 online zur Verfügung. Dort finden Sie auch viele weitere Informationen über die "Sternstunden".
Ansprechpartner der Redaktion und zum Thema:
Gerd Kistenfeger, Pressestelle
Telefon 0711 1657-253