Pressenachricht Nr. 012/2012 vom 29. März 2012

Karriere im Handwerk - wie Abiturienten durchstarten können

Nach dem Prüfungsstress in den Osterferien auf Jobsuche gehen

Handwerkliche Ausbildung und Studium in einem? Duale Studiengänge gibt es für Abiturienten auch im Handwerk. Wer will, kann auch die klassische Ausbildung durchlaufen - natürlich mit Lehrzeitverkürzung. Michaela Geya, Ausbildungsexpertin bei der Handwerkskammer Region Stuttgart, empfiehlt den Abgängern der Gymnasien, in den Osterferien die berufliche Zukunft genau zu durchleuchten. Wer sich jetzt rasch entscheidet, hat noch gute Chancen, sich die Karriereleiter im Handwerk zurecht zu stellen, statt in überfüllten Hörsälen zu sitzen.

Das Handwerk bietet Abiturienten beim Berufseinstieg viele Vorteile und erstklassige Karriereaussichten. "So kann beispielsweise die Ausbildungszeit von normalerweise drei auf zwei Jahre verkürzt, bereits während der Lehrzeit wichtige Zusatzqualifikationen erworben, ein duales Studium absolviert und unmittelbar im Anschluss an die Ausbildung mit der Vorbereitung auf die Meisterprüfung begonnen werden", betont Michaela Geya, selbst Schreinermeisterin, die Vorzüge. "Die Absolventen unserer Gymnasien haben somit alle Chancen, bereits in jungen Jahren in Führungspositionen aufzusteigen oder sich eine eigene, erfolgversprechende Existenz aufzubauen." Auch finanziell lohnt sich eine Ausbildung, da von Anfang an ein geregeltes Einkommen vereinbart wird.

Neben den über 130 traditionellen Ausbildungsberufen im Handwerk haben sich neue Berufsbilder mit spannenden Aufgabenstellungen und neue Qualifizierungswege mit besten Zukunftsaussichten entwickelt. Deshalb empfiehlt es sich gerade für den doppelten Abiturientenjahrgang 2012, über die Alternative Ausbildung statt einem Studium nachzudenken: "Die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk ist nach wie vor hoch", sagt Michaela Geya, von der Handwerkskammer. "Die Betriebe brauchen qualifizierten Nachwuchs und werden Abiturienten mit offenen Armen empfangen." Wer strategische und technische Herausforderungen sucht, ist hier genauso richtig wie kreative Talente und Menschen mit Einfühlungsvermögen. Denn modernes Handwerk bedeutet nicht mehr nur kräftig zuzupacken, sondern sich mit neuesten Technologien und Trends zu beschäftigen, nah am Kunden und am Produkt zu sein, selbstständig zu arbeiten und eigene Ideen umzusetzen.

Für Auszubildende mit Abitur wird beispielsweise in den Bereichen Zahntechnik, Orthopädiemechanik und Instrumentenbau die Zusatzqualifikation "Management im Handwerk" parallel zum Berufsschulunterricht angeboten. Neben intensivem Fremdsprachenunterricht mit beruflichem Bezug werden betriebswirtschaftliche Themen und PC-Anwendungen vermittelt.

Wer dennoch ein Studium bevorzugt, kann einen Hochschulabschluss mit integrierter Lehre oder intensiven Praxisphasen im Handwerksbetrieb verbinden. Solche Studiengänge bietet die Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart (DHBW) mit dem Studiengang BWL-Handwerk an. Was diesen Ausbildungsgang so interessant macht, beschreibt Michaela Geya so: " Die Kombination aus spannenden Ausbildungsabschnitten im Betrieb und dem hochwertigen Studium hat sich bewährt - durch die Verbundausbildung gelingt es, theoretisches Wissen rasch in die betriebliche Praxis, egal ob im Malerbetrieb oder beim Gebäudereiniger, umzusetzen." Duale Studiengänge bieten auch die Augenoptiker, die zusammen mit der Hochschule München zum Bachelor qualifizieren oder die Zimmerer mit dem "Biberacher Modell". Hier schließen Bewerber einen Ausbildungsvertrag mit einem Meisterbetrieb und beginnen die zweijährige Ausbildung. Der Besuch der Berufsschule entfällt. Der Studiengang Projektmanagement/Bauingenieurwesen schließt sich mit dem Hochschulabschluss Bachelor of Engeneering an.

 


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