Pressenachricht Nr. 008/2012 vom 6. Februar 2012
Handwerk der Region mit Auftragslage zufrieden
Konjunktur auf anhaltend hohem Niveau
Das Handwerk der Region Stuttgart zeigt sich unbeeindruckt von den welt- und finanzwirtschaftlichen Turbulenzen. Erneut hat die Konjunkturumfrage der Handwerkskammer bestätigt, dass das Handwerk maßgeblich zur stabilen wirtschaftlichen Lage Deutschlands beiträgt. Von Krise ist in diesem Wirtschaftsbereich derzeit nichts zu spüren. Auch für die kommenden Monate zeigt sich ein positives Bild.
"Voraussetzung für eine weiterhin solide wirtschaftliche Entwicklung ist die Kontrolle der europäischen Staatsschuldenkrise und eine konsequente Haushaltskonsolidierung in den EU-Staaten", räumt Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, ein. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor seien verschärfte Kreditkonditionen. Derzeit gäbe es zwar noch keine Kreditklemme im Handwerk und fast zwei Drittel der Betriebe nutzten die Situation für Investitionen. "Wir ermutigen unsere Betriebe, sich die günstigen Zinsen langfristig zu sichern, bevor es durch die Basel III-Regelungen eventuell zu einer schlechteren Finanzierungslage für den Mittelstand kommt", erläutert Kammerchef Munkwitz.
Die Energiewende ist ein Dauerthema für die Handwerksbetriebe. Neben den Risiken steigender Energiepreise tun sich für viele Betriebe Marktchancen auf. Mit 75 Prozent Umsatzanteil bildet die Modernisierung und Sanierung von Wohnräumen den Schwerpunkt der Baubranche. Und gerade hier liegt ein enormes Energieeinsparpotenzial. Allerdings hemmen der Streit zwischen Bund und Ländern über die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung sowie angekündigte Einschnitte beim Gebäudesanierungsprogramm ganz massiv Investitionen. "Immobilienbesitzer wissen einfach nicht mehr, was sie glauben sollen. Die Signale der Politik sind mehr als widersprüchlich." Der Vermittlungsausschuss müsse am Mittwoch endlich zu einer Einigung kommen und zumindest bei den Steueranreizen Nägel mit Köpfen machen. Munkwitz: "Die Energiewende ist ohne die Energieeinsparungen im Gebäudebestand schlicht nicht zu bewerkstelligen. Die Politik darf nicht nur die Richtung weisen, sie muss auch den Weg für die Energiewende ebnen. Fordern und Fördern müssen Hand in Hand gehen".
Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2011 mit einem Wirtschaftswachstum im Handwerk der Region von voraussichtlich 6 Prozent wird sich die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten auf hohem Niveau einpendeln. Munkwitz: "Die hohen Wachstumswerte werden wir kaum noch erreichen, eine Rezession müssen wir aber auch nicht herbei reden." Eine zurückhaltende Bewertung der künftigen Umsatz- und Auftragslage durch die befragten Betriebe deutet auf eine verlangsamte wirtschaftliche Dynamik hin.
Die vierteljährliche Konjunkturumfrage bei den Handwerksbetrieben der Landkreise Rems-Murr, Ludwigsburg, Esslingen, Göppingen, Böblingen und der Stadt Stuttgart hatte wiederholt eine positive wirtschaftliche Entwicklung belegt. Die Geschäftslage ist sehr robust und wird von der Mehrzahl der befragten Betriebe mit "gut" bewertet. Ebenfalls sehr positiv ist die Beschäftigungslage. Rund 15 Prozent der Betriebe haben Personal aufgebaut. Immerhin noch 11 Prozent wollen auch in den kommenden Monaten einstellen – kritischer Faktor ist hier die Verfügbarkeit sowohl von bereits ausgebildeten Fachkräften als auch von leistungsfähigen Schulabgängern.
Konjunkturbericht 2011 Viertes Quartal (pdf-Dokument, 977 KB)
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