In Teil 6 unserer Serie zeigen wir, worauf Sie als Arbeitgeber bei Personalauswahlgesprächen achten sollten und bieten einen kostenfreien Leitfaden.Personalserie: Tipps fürs Vorstellungsgespräch
Personalauswahlgespräche richtig führen
Der Gedanke an ein anstehendes Vorstellungsgespräch löst bei vielen Bewerbern gemischte Gefühle aus: Die Freude über eine Jobchance wird von großer Aufregung vor unangenehmen Fragen begleitet. Doch nicht nur für Bewerber ist das Gespräch ein nervenaufreibender Anlass. Auch die Betriebe stehen vor einer großen Aufgabe: Innerhalb einer kurzen Zeit müssen sie durch die richtigen Fragen und Themen herausfinden, ob der Bewerber langfristig zu ihrem Unternehmen passt.
Ein Leitfaden als Orientierungshilfe
Cathrin Luithardt von der gleichnamigenSchreinerei in Waiblingen, die auch regelmäßig in unseremBlog zur Digitalisierung aus dem Unternehmensalltag berichtet, ist diese Herausforderung angegangen. Da der Betrieb einen Schreinergesellen sucht, hat sie sich bei unserer Personalberaterin Nicola Pauls Tipps für ein gelungenes Bewerbungsgespräch geholt.
"Ich war mir unsicher, wie man die richtigen Fragen stellt und wie weit die Fragen gehen dürfen. Schließlich möchte man dem Bewerber nicht zu nahe treten, aber ein umfassendes Bild von ihm bekommen", so Luithardt.
"So geht es vielen Betrieben, die nicht täglich mit dem Thema konfrontiert sind", weiß Nicola Pauls. Daher rät die Personalberaterin, vorab einen Leitfaden für das Gespräch vorzubereiten. Basis hierfür sollten nicht nur der Lebenslauf des Bewerbers und die Stellenbeschreibung sein, sondern auch vom Unternehmen vorab definierte "Muss- und Kann-Kriterien". "So filtert man genau, welche Anforderungen ein Bewerber zwingend erfüllen muss, oder auch nur als Zusatzqualifikation mitbringen kann." Beispiele hierfür seien harte Faktoren wie eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Teamfähigkeit als weicher Faktor.
Der Ablauf ist entscheidend
"Auch wissen wir dank der Personalberaterin nun, wie entscheidend der richtige Ablauf für den weiteren Verlauf des Gesprächs ist", freut sich Cathrin Luithardt. Denn wichtig sei beispielsweise, so Nicola Pauls, zu Beginn des Gesprächs eine angenehme Atmosphäre zu kreieren, zum Beispiel durch das Bereitstellen von Getränken. Dann sollten die am Bewerbungsgespräch beteiligten Personen sich und ihre Funktion, den Betrieb und die ausgeschriebene Stelle vorstellen.
Erst im Anschluss sollte der Bewerber aufgefordert werden, sich selbst vorzustellen und seine aktuelle Tätigkeit zu beschreiben. "Nach diesem Teil ist das Eis meistens gebrochen und man kann zu den fachlichen Fragen übergehen", fährt Pauls fort. Cathrin Luithardt hat sie den Tipp gegeben, sich zu jeder Kompetenz, die in der Stellenanzeige gefordert wurde, eine verhaltensbasierte Frage zu überlegen. Abschließen könne man diesen Teil des Gesprächs mit einem fachlichen Test, also einer Aufgabenstellung aus dem Arbeitsalltag.
Abschluss mit Rundgang
Dass ein Rundgang durch den Betrieb eine gute Art ist, das Gespräch zu beenden, hat Cathrin Luithardt bereits in der Vergangenheit erlebt: "Bei der Besichtigung kann man den Bewerber gut fragen, ob er mit den in der Werkstatt vorhandenen Geräten bereits gearbeitet hat und kitzelt damit oft noch einige Fragen aus ihm heraus." Beim Abschied selbst soll der Betrieb dem Bewerber Bescheid geben, bis wann er mit einer Rückmeldung rechnen kann. Personalberaterin Nicola Pauls rät, dass diese so schnell wie möglich nach der Auswertung des Personalauswahlgespräches telefonisch erfolgen sollte.
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Quelle: Haufe Verlag - Wolfgang Mentzel / Svenja Grotzfeld / Christine Haub - Mitarbeitergespräche erfolgreich führen - inkl. Arbeitshilfen online Einzelgespräche, Meetings, Zielvereinbarungen und Mitarbeiterbeurteilungen
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