Konjunktur: Leichter Dämpfer für das Handwerk der Region Stuttgart

Einstellungs- und Investitionsfreude trotz Umsatzrückgang

Pressenachricht Nr. 014/2016 vom 7. April 2016

Die Handwerkskonjunktur in der Region Stuttgart hat Anfang des Jahres einen leichten Dämpfer erhalten. In fünf der sieben Handwerksgruppen gab der Geschäftsklimaindex nach. Der Konjunkturindikator fiel auf 55 Punkte (Vorjahresquartal 63 Punkte).

"Das Handwerk spürt deutlich, dass sich das gesamtwirtschaftliche Klima etwas verschlechtert hat. Besonders betroffen sind davon unsere handwerklichen Zulieferer der Industrie", kommentiert Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Kammer, die Entwicklung im ersten Quartal 2016. Dennoch blicke die Mehrheit der Befragten optimistisch auf den künftigen Geschäftsverlauf.

Grund für die eingetrübte Stimmung sind nachlassende Aufträge und eine weiterhin angespannte Umsatzlage im Handwerk. Der Saldo aus gestiegener und gesunkener Auftragslage beträgt im ersten Quartal nur plus einen Prozentpunkt, der Umsatzsaldo zeigt ein Minus von 22 Prozent. Die Betriebsauslastung der Handwerksfirmen ist gleichwohl stabil geblieben. In den kommenden Wochen rechnet sich ein Großteil der Handwerksbetriebe gute Chancen für eine Steigerung des Auftragsaufkommens und der Umsatzentwicklung aus. Die Prognosen sind allerdings verhaltener als noch vor Jahresfrist.

Während in den letzten zwölf Wochen rund 10 Prozent der Unternehmen neue Arbeitsplätze schuf, mussten 12 Prozent ihren Personalstock verkleinern. Der Beschäftigungssaldo beträgt daher minus 2 Prozentpunkte. Für die kommenden Wochen sind jedoch wieder deutlich mehr Neueinstellungen im Handwerk geplant. So wollen 13 Prozent der Befragten neue Mitarbeiter einstellen und nur 4 Prozent der Betriebe werden mit weniger Personal arbeiten. Die Handwerker sind damit spürbar einstellungsfreudiger als noch vor einem Jahr. Die Investitionsfreude ist ähnlich hoch: 65 Prozent der Befragten planen, zu investieren. 27 Prozent wollen dafür sogar mehr Geld aufbringen als bisher.

An die neue Landesregierung richtet Kammerchef Claus Munkwitz den Appell, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern: "Der Standort Baden-Württemberg muss gestärkt werden. In Richtung Berlin erhoffen wir uns von der Landesregierung deutliche Zeichen gegen eine noch stärkere Belastung durch die Ausweitung oder Neuschaffung von Sozialleistungen. Entschieden mehr Anstrengungen erwarten wir bei der Förderung der Digitalisierung, insbesondere beim Breitbandausbau."

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