Kammer begrüßt vorläufiges Aus der Blauen Plakette
Das Bundesumweltministerium verzichtet vorerst auf die geplante Kennzeichnung umweltfreundlicher Dieselfahrzeuge. Die Handwerkskammer begrüßt diese Entscheidung. Lesen Sie hier, warum.
Nur wenige Fahrzeuge erfüllen die Norm
Mit der "Blauen Plakette" sollten Fahrzeuge, die nicht die moderne Euro-6-Norm erfüllen, aus vielen Innenstädten ausgesperrt werden - so auch aus der Landeshauptstadt Stuttgart. Doch die strenge Schadstoffnorm erfüllen in der Regel nur besonders neue Fahrzeuge. Ohne Ausnahmeregelung für das Handwerk wären Kunden und Baustellen für die Betriebe nicht mehr mit dem Auto erreichbar, Materialeinkauf und Entsorgung würden erheblich erschwert.
"Wir begrüßen daher den vorläufigen Verzicht auf die Blaue Plakette, der vomBundesumweltministerium bekannt gegeben wurde", fasst Thomas Hoefling, neuer Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, die Meinung des regionalen Handwerks zusammen. Offensichtlich ist geplant, dass eine Arbeitsgruppe der Verkehrsministerkonferenz bis zum Herbst Alternativvorschläge erarbeitet. "Bei der Erarbeitung wünschen wir uns, dass die Interessen des Handwerks berücksichtigt werden."
Dennoch sei das Thema Fahrverbote nicht vom Tisch, so Hoefling, denn das hohe Aufkommen von Luftschadstoffen in Stuttgart bestehe nach wie vor. "Die Diskussion um aktuelle Fahrverbote sehen wir äußerst kritisch. Sollten diese auch für den Wirtschaftsverkehr gelten, erwarten wir erheblichen wirtschaftlichen Schaden für die Unternehmen. Umsatzeinbußen der Betriebe treffen auch mittelbar den Wirtschaftsstandort als Ganzes. Unternehmerische Existenzen und Arbeitsplätze dürfen durch unausgereifte politische Prozesse in keinem Fall aufs Spiel gesetzt werden."
Links zum Thema
Blaue Plakette vorerst auf Eis gelegt (Deutsche Handwerks Zeitung, 10. August 2016)
Umweltministerium stoppt blaue Plakette (Süddeutsche Zeitung, 10. August 2016)