Kammerpräsident Rainer Reichhold blickt im Interview mit der Deutschen Handwerks Zeitung (DHZ) optimistisch ins Jahr 2017 und fordert wieder mehr Gründergeist und Unternehmertun.Jahresausblick: Reichhold fordert mehr Gründergeist

… die konjunkturelle Lage

Besonders erfreulich sei die gute wirtschaftliche Lage, die vollen Auftragsbücher seien auf der einen Seite schön, allerdings seien im Bau- und Ausbaugewerbe die Wartezeiten für Kunden inzwischen im Schnitt bei neuneinhalb Wochen. "Wir spüren hier den Fachkräftemangel. Er bremst das Wachstum aus", so Reichhold. Dennoch bleibe die Konjunktur voraussichtlich stabil.

zu den Konjunkturberichten

… die Herausforderungen der Integration

Die Integration sei kein Selbstläufer, warnt Reichhold. Viele der Flüchtlinge hätten Schlimmes erlebt und seien ohne Familien hier. "Zu glauben, man können Sie von heute auf morgen in den Arbeitsmarkt integrieren, wäre verfehlt", sagt der Kammerpräsident. Berufs- und Ausbildungsvorbereitungsmaßnahmen seien inzwischen angelaufen, es bleibe aber viel zu tun.

Beratungsangebote der Kammer

… die Bedeutung der Digitalisierung

"Digitalisierung hält überall Einzug", konstatiert Reichhold. Sie biete Unternehmen vor allem  Optimierungspotenzial von betrieblichen Abläufen, der Wertschöpfungs- und Marktprozesse und für die Fortentwicklung der eigenen Geschäftsmodelle. Die Handwerkskammer unterstützt mit Beratung und einem Experten, der über digitale Möglichkeiten informiert und Berührungsängste nimmt.

… eine neue Gründerkultur

Ein Thema brenne dem regionalen Handwerk besonders unter den Nägeln. "Wir brauchen dringend mehr junge Chefs", fordert Reichhold. Die Themen Gründerkultur und Selbstständigkeit müssten bei jungen Handwerkern und Meistern verstärkt angesprochen werden, um ein neues Bewusstsein für das Unternehmertum zu wecken.

Erste Schritte in die Selbstständigkeit