HandwerkspolitikEnergiekosten: Offener Brief an Bundesminister Cem Özdemir

„Viele Existenzen stehen auf dem Spiel, Arbeits- und Ausbildungsplätze sind gefährdet“, äußert sich Rainer Reichhold, Präsident unserer Handwerkskammer, besorgt. Denn für viele Bäckereien sei ein rentables Wirtschaften bei allen Anstrengungen zur Energieeinsparung und -effizienz nicht mehr darstellbar.

Mit diesem offenen Brief hat sich Reichhold daher an Bundespolitiker Cem Özdemir gewandt: 

Der Minister für Ernährung und Landwirtschaft hatte kürzlich angekündigt, dass die Brezel alsimmaterielles Kulturgut der UNESCO gelten solle. „Dieses Bestreben ist ehrenwert, nützt aber wenig, wenn Bäckereien die Energie für den Backofen nicht mehr bezahlen können.“ Auch anderen Gewerken stehe das Wasser bis zum Hals, weil Handwerksbetriebe keine Zuschüsse aus demEnergiekostendämpfungsprogramm (EKDP) erhalten.

Kritik äußert auch Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer unserer Handwerkskammer – und zwar amKfW-Sonderprogramm UBR 2022. „Das wird nur wenig abgefragt, weil die Anforderungen fürs Handwerk nicht passen.“ Die Bedeutung des Handwerks müsse wieder ins Bewusstsein der Politik: Die Textilreiniger etwa seien für das Gesundheitswesen unerlässlich, Bäckereien sicherten die Lebensmittelversorgung. „Während das Handwerk maßgeblich die Klimawende stemmen soll, wird es an anderer Stelle vergessen“, so der Kammerchef.

Wir als Kammer fordern nun, Handwerksbetriebe bei zukünftigen Maßnahmen wie dem dritten Entlastungspaket stärker in den Fokus zu rücken und nicht aus der Förderung auszuschließen.

In unsererPressenachricht Nr. 042/2022 vom 1. September erfahren Sie mehr.