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Die Betriebe des Handwerks bilden den eigentlichen Kern der deutschen Wirtschaft. Rund 960.000 Handwerksbetriebe verzeichnen die 53 Handwerkskammern, rund 133.000 davon gibt es in Baden-Württemberg, gut 30.000 sind es allein in der Region Stuttgart. Aber was ist das Handwerk eigentlich und was macht es aus?Ein starker Wirtschaftsbereich stellt sich vor

Maßgeschneidert, differenziert und hochqualitativ

Das Handwerk bietet Privatverbrauchern, der Industrie, dem Handel und der öffentlichen Hand ein breites, differenziertes und qualitativ hochwertiges Angebot an Waren und Dienstleistungen. Auf Kundenwünsche wird flexibel und kreativ reagiert. Das ist die besondere Stärke des Wirtschaftszweiges Handwerk: Im Gegensatz zur Industrie werden Produkte nicht in Serie, sondern maßgeschneidert und angepasst an die Kundenwünsche angefertigt. Das Handwerk ist deshalb ganz nah an den Bedürfnissen seiner Kunden.

Umfangreiche Informationen, Zahlen und Fakten zum gesamtdeutschen Handwerk finden Sie auch beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).

Alle Statistiken zum baden-württembergischen Handwerk finden Sie beim  Baden-Württembergischen Handwerkstag.

Daten, Zahlen und Fakten zum Handwerk der Region Stuttgart liefert unsere kostenlose Broschüre "Kurz und bündig"



Was gehört eigentlich zum Handwerk?

Manchmal ist alles ganz einfach: Glaser sind Handwerker. Schreiner sind Handwerker. Zimmerer sind Handwerker. Und Schornsteinfeger, Fleischer und Bäcker auch. Aber das ist noch längst nicht alles!

Wer vom Handwerk spricht, meint damit einen Wirtschaftszweig, der rund 150 Berufe, davon 130 aktuelle Ausbildungsberufe, umfasst. Dazu gehören Berufe, die sehr populär sind, aber auch Berufe, die nur wenige kennen. Andererseits gibt es Berufe, die viele Außenstehende ohne Zögern "Handwerksberufe" nennen würden, die es aber dann doch nicht sind:

So sind Köche keine Handwerker, weil sie in der Gastronomie tätig sind. Und Gärtner sind ebenfalls keine Handwerker, da sie in der Land- und Forstwirtschaft arbeiten. Auch die Floristen zählen nicht zu den Handwerkern - im Gegensatz zu den Kauffrauen und Kaufmännern für Büromanagement, den Kosmetikern oder den Land- und Baumaschinenmechatronikern.



Die Handwerksordnung
Symbolbild: Rechtsgrundlagen Handwerksordnung
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Eigentlich ist es ganz einfach: Zum Handwerk gehören alle Berufe, die in der Handwerksordnung (HwO) verzeichnet sind. Sie unterscheidet zwischem dem Vollhandwerk,  dessen Berufe in der "Anlage A" aufgelistet sind und dem zulassungsfreien Handwerk, dessen Berufe gemeinsam mit den handwerksähnlichen Gewerben in der "Anlage B" erfasst sind. In der Anlage A stehen 41 Berufe, zur Anlage B zählen 53 zulassungsfreie Handwerke und 57 handwerksähnliche Gewerbe. Insgesamt gehören also 151 Berufe zum Handwerk (Stand: 2015).



Ausübungs- und Ausbildungsberufe

Nicht alle Berufe, die im Handwerk ausgeübt werden können, sind auch Lehrberufe, in denen eine komplette Ausbildung möglich ist. Ausbildungsberufe finden sich nur unter denjenigen Tätigkeiten, die dem Vollhandwerk aus Anlage A und dem zulassungsfreien Handwerk aus Anlage B angehören. Das Handwerk kommt so auf 130 Ausbildungsberufe. Verzeichnet sind sie auf den Internetseiten des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH), wo auch die betreffenden Ausbildungsordnungen aufgeführt sind:

Ausbildungsberufe und Ausbildungsordnungen des Handwerks (ZDH)

Eine kompakte Zusammenfassung der Ausbildungsberufe bietet außerdem das zentrale Portal "Das Handwerk":

Berufsprofile im Handwerk

Videos zu über 100 Ausbildungsberufen bietet unsere Nachwuchsplattform azubiTV. Echte Azubis erzählen vor der Kamera aus ihrem Berufsalltag im Handwerk:

 azubiTV